Goldfischglas 2.0: Wie der Mensch seine eigene Grausamkeit erkennt

Es gibt so Momente, in denen mich die Fähigkeit der Menschheit, sich selbst im Gegenüber zu bekämpfen immer wieder aufs Neue beeindruckt. Anders ist nicht zu erklären, wie es bestimmte Definitionen überhaupt ins ICD-10 geschafft haben.

Lebende Schlüsselanhänger Was hier wie niedliche Kunstofftiere in Gießharz aussieht, sind in Wahrheit lebende Tiere, die sich in China offenbar größter Beliebtheit als Schlüsselanhänger erfreuen, wie N24 am Mittwoch berichtete. Mit der Nährlösung in den Beuteln soll es angeblich bis zu zwei Monate dauern, bis sich so ein Tier in den grausamen Tod gequält hat. Die Frage, die sich mir dabei stellt ist aber nicht, wie soetwas legal sein kann, sondern wie soetwas beliebt sein kann. Auf dem Bild bei N24 ist ein kleines Mädchen zu sehen, das mit offensichtlicher Begeisterung zwischen zwei eingeschweißten Schildkröten auswählt.

Das ICD-10 hat für solches Verhalten die Kennziffer F91 vorgesehen: „Störungen des Sozialverhaltens“, Grausamkeiten gegen Mensch und Tier. Aber wie gestört kann etwas sein, das offenbar so vielen Menschen und selbst kleinen Kindern ausgesprochene Freude bereitet? Und wer weitere Beweise für die offensichtliche „Menschlichkeit“ solchen Verhaltens sucht, der braucht nur ein Geschichtsbuch aufzuschlagen, sich Szenen aus Pelzfarmen anzusehen oder die Beliebtheit von BDSM betrachen. Und ich persönlich Frage mich in solchen Momenten: Wo will unsere Gesellschaft noch hin? Ist es nicht an der Zeit, sich gegen solche Entwicklungen zu wehren? Und das ist nur zu erreichen durch ein Ende der Toleranz. Wer Freude am Leid von Mensch und Tier empfindet, oder nur aus Profitgier unseren Planeten und unser aller Lebensgrundlage zerstört, verdient nicht weniger als den Tod. Nicht der Strafe wegen, oder der Gerechtigkeit, sondern um solche Menschen aus dem Genpool zu entfernen, und die Taten selbst zu verhindern.

Der Mensch ist bei weitem nicht nur das erfolgreichste Raubtier auf Erden, er dürfte auch das einzige sein, welches offenbar von Natur aus Freude an seiner eigenen Grausamkeit hat, obwohl er das Leiden anderer geistig voll erfassen kann. Kein anderes Tier auf Erden verfügt über weniger von dem, was wir oft und selbstverherrlichend als „Menschlichkeit“ bezeichnen. Achja: So ein Ding kostet gerade mal 1,20 €!

Neuer Style, neue Möglichkeiten!

Liebe Leser, endlich ist es soweit. Die Krawallursache hat ein neues Gesicht! Mit dem neuen Theme wird es nicht nur einfacher, Krawallursache zu lesen, auch neue Funktionen stehen jetzt zur Verfügung. So ist es jetzt unter anderem möglich, ein WordPress-, Twitter- oder Facebook-Konto zu nutzen, um Kommentare zu hinterlassen. Selbstverständlich kann auch weiterhin anonym kommentiert werden. Auch ist es jetzt leichter möglich, Antworten auf andere Kommentare zu erkennen, da diese eingerückt werden. Die Seitenleiste ist jetzt noch übersichtlicher, zeigt die beliebtesten Beiträge und ermöglicht das direkte Abonnieren des Blogs. Die Kategorien sind durch die Anordnung unterhalb des Titelbildes jetzt ebenso leicht zu erreichen, wie Seiten. Gleichzeitig mit der Krawallursache wurde auch meiner englischen Seite, www.bachsau.com ein neuer Anstrich verpasst. Nicht so persönlich, ist dort bald alles zu finden, was an Projekten so von mir entwickelt wird. Ich hoffe euch gefällt das neue Design, und schaut doch einfach mal rein! 🙂

SixXS und die Nameserver

Wer seine IPv6-Verbindungen über SixXS realisiert, hat sicher bereits bemerkt, dass keine Resolver bereitgestellt werden. Das ist zwar noch kein großes Problem, da man auch ohne solche Nameserver im Internet surfen kann. Allerdings ist es eher wahrscheinlich, dass IPv6 nicht ausgenutzt wird, da nicht alle IPv4-Resolver AAAA-Records ausliefern. Also stellt sich die Frage: Wo krieg‘ ich IPv6-Resolver her? Da ich kommerziellen DNS-Diensten nicht traue, und auch nichts davon halte, zusätzliche TLDs des Providers in meinem Namensraum zu haben, war meine erste Anlaufstelle SixXS selbst. Dort finden sich auf der Seite http://www.sixxs.net/tools/dnscache/ drei kontinentspezifische Domains für Resolver. Hinter jeder 1 bis 6 IP-Adressen, die man für Anfragen nutzen kann.

Leider waren meine Erfahrungen damit nicht sehr zufriedenstellend. Die Pingzeiten liegen Teilweise um die 200 ms, oder es kommt zu Paketverlust. Die schnellsten liegen zwischen 30 und 40 ms, wobei die Antwortzeiten aber stark schwanken. Alles in allem kein befriedigendes Internet-Erlebnis. Auf der Suche nach Alternativen kam mir dann die Idee: Die Tunnel-Provider selbst! In meinem Fall die NetCologne GmbH. Diese bieten in der Regel für ihre Privatkunden ja auch Resolver an, und wer Tunnel anbietet, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese auch über IPv6 erreichbar sind. Auf der Seite werden zwar oft nur IPv4s angegeben, aber mithilfe von Reverse-DNS und anschließender Abfrage von AAAA-Records bekommt man die nötigen Informationen. Pingzeiten von 20-30 ms. Perfekt. Und stabil sind solche Server meistens auch. Ich kann also nur jedem empfehlen, sucht nach Nameservern eures Tunnelproviders!

Wenn das nicht klappt, kann man immernoch auf die öffentlichen Resolver von Google zurückgreifen:

  • 2001:4860:4860::8888
  • 2001:4860:4860::8844

Die sind zwar nicht so schnell, aber immernoch stabiler als die von SixXS. Wovon ich abraten würde ist, es mit den Nameservern irgendeines unbeteiligten Providers zu versuchen. Erstens sind diese wahrscheinlich so konfiguriert, dass sie keine Anfragen aus fremden Netzen beantworten, und zweitens, sollte das nicht so sein, wird es den Provider vermutlich ärgern, wenn Außenstehende ihre Resolver nutzen.

Wer auch die Server von Google nicht nutzen will, kann es immernoch bei seinem Anschlussprovider probieren. Vielleicht habt ihr ja Glück, und die bieten welche an.

Krawallursache bekommt ein Jetpack!

WordPress JetpackGerade habe ich auf der Krawallursache das „Jetpack“-Plugin aktiviert. Es kommt direkt von den WordPress-Entwicklern, und verbindet selbst verwaltete Blogs mit dem Service von WordPress.com. Jetpack ist eine Art Super-Plugin, dessen einzelne Funktionen nach der Installation getrennt aktiviert werden können. So werden jetzt z.B. die E-Mail-Benachrichtigungen über wordpress.com abgewickelt, und man wird sich auch von sozialen Netzwerken aus einloggen können, sobald das Theme dafür angepasst wurde. Das hat zwar den Nachteil, dass „die“ so gut wie alles mitkriegen, was auf der Seite passiert, ermöglicht euch dafür aber eine engere Verzahnung mit anderen Blogs, und eine höhere Reichweite. Das Wichtigste ist aber, dass ich hoffentlich in Zukunft ein paar Plugin-Sorgen weniger habe, da Jetpack mit WordPress entwickelt wird, und deshalb wohl kompatibel bleibt. Ein Kontakt-Formular ist auch dabei, und ersetzt bei mir Contact Form 7, das mir zuletzt beim Hochladen von Fotos in die NextGEN Gallery Probleme bereitet hat. „Die haben doch gar nichts mit’nander zu tun?“ – Stimmt. Trotzdem vertragen sie sich wohl nicht.

Der Euro als Projektion?

Wer einmal aufmerksam die Nachrichten verfolgt, der wird sicher schon bemerkt haben, dass sich zwischen Debatten um Schuldenkriese und Euro-Rettungsschirm auch immer wieder einzelne, höchst konservative Forderungen mischen: „Griechenland ausschließen!“, „De-Mark wieder einführen!“, „Euro abschaffen!“. Häufig natürlich vor allem von jenen Bevölkerungsschichten, die dem Geldmarkt so fern sind, wie die Erde dem Mars. Und die deshalb noch immer dem Trugschluss aufsitzen, den sie an den Supermarkt-Regalen zu erkennen glauben: Dass der Euro alles verteuert hat. Ein irrglaube, der einer umfassenden Betrachtung des Finanzmarktes nicht standhält. So wurden zwar Lebensmittel etwas teurer, andere Waren aber billiger. Den Euro gibt es auch schon seit 1998, die Europäische Währungseinheit schon deutlich länger. Doch erst mit der Einführung als Bargeld am ersten Januer 2002 wurde er für weite Bevölkerungsteile sichtbar. Geändert hat das freilich wenig, an seinem Wert, und dem Durchschnittspreis aller Waren.

Doch wenn man diese Forderungen liest, fühlt man sich unweigerlich daran erinnert, dass der Euro für Viele auch zehn Jahre später noch immer nicht das „richtige Geld“ ist. Und ein bisschen ist es ja auch so, denn die Mark gilt immernoch als Währung, und würde man jemand fragen, welches Geld wir in Deutschland hätten, wenn der Euro geht, wäre die Antwort: „Die De-Mark“. Menschen sind halt doch Gewohnheitstiere, und obwohl sie alle ständig von Forstschritt sprechen, tut der Mensch insgeheim doch nichts lieber, als ewig im Gestern zu verweilen.

Papiergeld und Münzen der deutschen Mark sind allerdings längst geschreddet und eingeschmolzen. Trotzdem scheint es, als sei sie nach wie vor die natürliche, zu Deutschland gehörende Währung, und der Euro nur „drüber gemalt“. Doch die De-Mark ist tot. Hoffentlich bald auch ganz.

Hätten wir sie wieder, und würde sie scheitern, so fiele die Antwort auf die Frage, welche Währung wir dann bekämen wohl nicht mehr so eindeutig aus. Und stellt euch vor, der Dollar stirbt. Womit bezahlt man in den einzelnen Staaten? Bestimmt nicht mit englischen Pfund! Denn die Probleme sind hausgemacht, im zerstrittenen Europa, das immer noch nicht so zusammen hält, wie es dem dritten Jahrtausend angemessen wäre. Die schnelle expansion Europas, gepaart mit dem noch immer nicht vorhandenen Gemeinschaftsgefühl, der fehlenden Bereitschaft, für andere Mitgliedsstaaten Verantwortung zu übernehmen, zeigt hier ihre deutlichste Auswirkung. Eine Nichtbeistands-Klausel meißelt das Ganze in Stein. Noch immer herrscht das Gefühl, dass „die Anderen“ nicht dazu gehören, und in einem Interview fragt die TAZ: „Erklären Sie doch mal den Wählern in der Bundesrepublik Deutschland, warum sie hierzulande die Schuldenbremse akzeptieren und gleichzeitig für die Schulden der Südeuropäer auf ewig mit haften sollen.“ Dabei ist die Antwort so einfach: Weil wir dazu in der Lage sind, und Europa zusammen gehört. Wenn die Welt zusammen arbeitet, wird sie für alle ein besserer Ort. Die EU ist der nächste Schritt. Nehmt sie an!